Am 14. Mai 2001 fand der 11. Meditation-Workshop statt. Das Thema: Verzicht und Versuchung als Wege zur Erleuchtung.
In diesem Workshop wurden zunächst die Begriffe Verzicht, Versuchung und Erleuchtung erklärt.
Der allgemeine Weg zur Erleuchtung gliedert sich in die aus dem Seminar „Meditation: Ein Weg zum Erwachen“ bekannten acht Bestandteile. Diese sind:
1. Yama (tue nichts Böses)
2. Nyama (tue Gutes)
3. Asana (physische Übung, Körperhaltungen)
4. Pranayama (Atmung)
5. Pratyahara (Ausschalten der Sinne)
6. Dharana (Achtsamkeit)
7. Dhyana (Ch’an oder Zen oder Meditation)
8. Samadhi (Erleuchtung)
Von diesen acht Punkten ist der 7. Punkt, die Meditation für diesen Workshop wichtig.
Der Meditation-Weg gliedert sich in vier Teilwege:
1. Den Kraft-Weg
2. Den Zielweg
3. Den Weg der Liebe
4. Den Weg der Neugierde.
Jeder dieser Wege besteht aus dem Weg des Verzichts und dem Weg der Versuchung. Während des Workshops werden diese Wege erläutert und mit Beispielen verdeutlicht. Im Laufe seines Meditation-Weges ist es die Aufgabe des Schülers, die vier Wege im Wechsel zu benutzen.
Dabei wird er sowohl mit dem Verzicht als auch mit der Versuchung konfrontiert. Die vier Wege beziehen sich auf die Einstellung zur Meditation. Jede Meditation kann auf diese vier Arten praktiziert werden.
Verzicht: Verzicht auf die Befriedigung der Versuchungen.
Versuchung: Befriedigung, bis sie so ausgelebt ist, dass man sich befreit hat.
Verzicht – dient zur Stärkung des Willens
Und der Versuchung nachgeben – den Wunsch aufgeben
Beides sind Wege der Befreiung.
Die Versuchung ist nicht da, wenn der Wunsch nicht vorhanden ist. Der Verzicht bestimmt die Versuchung. Erst ist die Idee im Kopf (die Regel), dadurch entsteht der Verzicht. Ohne die Regel kann die Versuchung nicht entstehen.
(Frank Wagner)
Meditationsmeister im Westen
Gendün Rinpotsche (auch Rinpoche geschrieben) wurde 1918 in Kahm, Ost Tibet, geboren. Er hatte von frühester Kindheit an tiefe Sehnsucht nach dem spirituellen Weg. Während der Sommermonate, wenn die Familie ihre Herden auf die Weiden führte, lebte die ganze Familie in einem großen Zelt. Gendüns Lieblingsspiel als kleiner Junge war, sich etwas abseits einer Hütte