Buchbesprechung – Zen-Geist, Anfänger-Geist

Buchbesprechung

Zen-Geist, Anfänger-Geist, Unterweisungen in Zen-Meditation
von Shunryu Suzuki (Autor)
Originalverlag: Theseus Verlag in Kamphausen Media GmbH, ISBN: 978-3-442-34576-2

Kurzbeschreibung

Zen-Geist ist einer der rätselhaften Ausdrücke, die von Zen-Lehrern benutzt werden, um die Menschen auf sich selbst zurückzuwerfen, um sie zu veranlassen, ihren alltäglichen Geist zu hinterfragen und sich darüber zu wundem, was und wie dieser Geist eigentlich ist.

Die Unschuld dieser Nachforschung ist ein Anfänger-Geist, es ist der offene Geist, die Haltung, die sowohl Zweifel wie Zuversicht einschließt sowie die Fähigkeit, die Dinge immer frisch und neu zu sehen.

Zen-Geist Anfänger-Geist handelt davon, wie Zen zu praktizieren ist. Es geht ein auf Haltung und Atmung, auf die grundlegende Einstellung und das Verständnis, die Zen-Praxis möglich machen, auf Nicht-Dualität, Leerheit und Erleuch­tung. Man beginnt zu verstel.cn, was Zen wirklich bedeutet.

Die Biografie des Autors wurde schon an dieser Stelle (Shunryu Suzuki oder die Kunst….) vorgestellt.

Wer ihn noch nicht kennt, ist mit diesem Buch über Zen mehr als gut beraten und sollte es unbedingt lesen! Suzuki ist in den 60ern von Japan nach Amerika ausgewandert und hat dort über Jahrzehnte hinweg junge und alte Amerikaner als Zen Schüler angenommen und unterrichtet. Unter anderem hat er auch das erste Zen Kloster im Westen gegründet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den vielen Jahren in Amerika hat er die „westliche“ Art zu leben und zu denken kennengelernt. Dadurch wird das Buch besonders zugänglich und gut verständlich. Seine ganze Geschichte wird in der Biografie erzählt und es wird auch das vorliegende Buch erwähnt.
Besonders für den „Anfänger“ ist dieses Buch hilfreich, gibt es doch Einsicht in den Zen-Gedanken genauso wie Anleitung für die Praxis. Wer sich alleine in Zazen übt und im Alltag versucht Zen zu e­ben, wird dankbar die vielen Impulse, die das Buch bzw. Suzuki Roshi gibt, annehmen. Suzuki spricht nicht viel von Erleuchtung oder Satori oder anderen Glückszuständen, die viele Übende so oft anstreben – einfach „sitzen“ …!
Das Buch ist auf Initiative einiger seiner Schüler entstanden, die erfolgreich seine Vorträge zu­sammengefasst haben. Es ist in kurze Kapitel gefasst, wohl den Vortragen entsprechend, aber aufeinander aufbauend, sodass sich dem Leser mit jedem Kapitel etwas mehr erschließt. Dieses Buch ist mehr als ein Ratgeber oder eine Anleitung; es enthält den Geist Suzukis – zumindest für den, der es aufmerksam zu lesen versteht.
Karin Mikel

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