Buchbesprechung – Shunryu Suzuki oder die Kunst….

Buchbesprechung

Shunryū Suzuki oder die Kunst ein Zen-Meister zu werden
Leben und Lehren des Mannes, der Zen in den Westen brachte
Die Biografie des bedeutendsten Zen-Meisters unseres Jahrhunderts, Suzuki Shunryū (japanisch 鈴木 俊隆; * 1905; † 1971) war ein japanischer Zen-Meister, der Zen in den USA populär machte.
Autor David Chadwick, Verlag O.W. Barth, ISBN 10: 3502610525, ISBN 13: 9783502610526


Die zwei Meditationslehrer, Erwin Schütz und Frank Wegner, haben dieses Buch besprochen. Wie spannend und interessant es ist, überzeugen Sie sich selbst!

Japan 1904–1959 und Amerika 1959–1971: Hinter diesen kargen Worten und Zahlen verbergen sich die zwei Leben des Zen-Meisters Shunryu Suzuki, die gegensätzlicher nicht sein könnten: einfacher Tempelpriester in Japan und geistiger Mittelpunkt der kulturellen Szene im San Francisco der 60er Jahre, Gründer des ersten, bis heute berühmtesten Zen-Klosters im Westen (Tassajara) und Autor des weltweit millionenfach verbreiteten modernen spirituellen Klassikers: ZEN-Geist, Anfänger-Geist.

Frank: Sind Parallelen zu Milenkos Weg erkennbar?
Erwin: Suzuki hatte schon lange den Wunsch, sein Land (Japan) zu verlassen, und ist diesen Weg – im Gegensatz zu Milenko – freiwillig gegangen. Auffallend ist in jedem Fall, dass sich sowohl der Meister von Suzuki als auch der Meister von Milenko sehr streng verhalten haben. Insgesamt unterscheidet sich der beschriebene Zen-Weg schon allein wegen des erheblichen Stellenwertes der religiösen Zeremonien deutlich von dem Weg, den Milenko lehrt. Unabhängig hiervon sind durchaus verschiedene Parallelen erkennbar.

Frank: Das Zazen (japanisch 座禅, deutsch „Sitzmeditation“) wird mit halb geöffneten Augen praktiziert, warum schließen wir die Augen?
Erwin: Hauptgrund ist, dass man sich mit geschlossenen Augen nicht so schnell ablenken lässt, auch wenn die Gefahr besteht, dass man leichter in Trance fällt.

Frank: Im Zazen ist die einzelne Meditationsdauer wesentlich länger als bei uns, warum?
Erwin: Meditationen, die länger als 30 Minuten dauern, können zur Manipulation des Geistes führen. Längere Zeiten werden bei uns nur in der Meditationswoche oder an Meditationstagen praktiziert, wobei Milenko dann die Reaktionen der Meditierenden beobachtet.

Erwin: Warum verwenden wir keinen Kyosaku (japanisch 警策, sog. Erweckungs-Stock, bis 100 cm Länge)?
Frank: Das Klatschen der Hände reicht aus, um wach zu werden und sich wieder auf die Meditationsaufgabe zu konzentrieren. Zudem haben wir im Westen eine andere Kultur und zur Tradition in Asien gehört das „Stockschlagen“.

Erwin: Ist Shunryu Suzuki ein Zen-Meister oder Lehrer?
Frank: Suzuki hatte für alle Suchenden einen passenden Rat und hat seine Schüler immer unterstützt. Auch wenn er in der Zen-Tradition nicht als Meister anerkannt wurde, so haben ihn seine Schüler doch als Meister verehrt.

Nächste Buchbesprechung:
Zen in der Kunst des Bogenschießens
Ein Klassiker der Literatur über Meditation, dieses Buch wird vom Standpunkt der Lehre der Individuellen Meditation zum ersten Mal analysiert.

Niemals einen Post verpassen?

Kommentar verfassen

Weitere Beiträge

Entwicklung durch Meditation

Der Regentropfen Einmal hatte ein Meditationsmeister einen schwerfälligen Schüler. Dieser hatte jedoch einen starken Willen und war entschlossen, die Erleuchtung zu erlangen. Der Meister betreute ihn so gut, wie er es konnte. Es gelang ihm trotzdem nicht, dem Schüler zu helfen. Nachdem er sein ganzes Wissen erschöpft hatte, ging er in den Wald, um über

Reise nach Lateinamerika

Seit Anfang der neunziger Jahre läuft ein Langzeitprojekt zum Thema: Einfluss der Zivilisationsentwicklung auf die Persönlichkeitsentwicklung. Bisher wurden die Kulturen der Inka und Maya als mögliche Faktoren für die persönliche Entwicklung untersucht. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Reise nach Lateinamerika mit dem Ziel, sich der Inka- und Maya-Kultur auszusetzen, die persönliche Entwicklung

Herz und Geist – Teil 2

Entscheidung für den einen oder anderen meditativen Weg ist wahrscheinlich noch schwieriger zu treffen. Es geht schließlich darum, die eigenen phylogenetisch jüngsten Fähigkeiten zu fördern und aufrechtzuerhalten. Diese Fähigkeiten haben sich als letzte in der menschlichen Stammesgeschichte entwickelt. Dazu gehören, unter anderem, anspruchsvolle Denkarten (analytisches und synthetisches Denken, abstraktes, deduktives und induktives Denken), die Wirklichkeit

Herz und Geist

Entscheidungstheorie als Hilfe auf dem meditativen Weg Im Laufe des Lebens fällen Menschen unzählige Entscheidungen. Oft müssen sie sich entscheiden, wie z. B. wenn es sich um biologische Bedürfnisse handelt (Schlafen, Essen, Toilette usw.). Solche Entscheidungen machen einem keine „Kopfschmerzen“ man fällt sie, ohne viel darüber nachzudenken. Andere Entscheidungen sind etwas schwieriger zu fällen.  Entweder man

Sommer Meditationswoche vom 5. bis 13. August

Hiermit möchte ich Euch über die Meditationswoche im Sommer informieren und lade Euch herzlich ein, Euch für die Meditationswoche im Sommer anzumelden. Die Meditationswoche im Sommer findet vom 5. bis 13. August 2023 im Kloster Schönenberg (nahe Ellwangen) statt. Nun möchte ich für diejenigen, die sich zum ersten Mal zu einer Meditationswoche anmelden wollen, kurz

Vorbereitung auf eine Meditationswoche oder einen Meditationstag

Wie bereiten wir uns eigentlich darauf vor? Es ist sinnvoll, sich eine Woche vorher geistig auf diese Woche/Tag einzustellen. Das bedeutet für jeden, eine gesunde Denkweise zu praktizieren. Wir befreien uns durch unser Denken von schädlichen Gefühlen wie Neid, Hass, Ärger, Begierde usw., denn mit diesen Gefühlen stärken wir unser Ego. Außerdem beginnen wir uns vom Haften

error:
Scroll to Top