Herz und Geist

Entscheidungstheorie als Hilfe auf dem meditativen Weg

Im Laufe des Lebens fällen Menschen unzählige Entscheidungen. Oft müssen sie sich entscheiden, wie z. B. wenn es sich um biologische Bedürfnisse handelt (Schlafen, Essen, Toilette usw.). Solche Entscheidungen machen einem keine „Kopfschmerzen“ man fällt sie, ohne viel darüber nachzudenken.

Andere Entscheidungen sind etwas schwieriger zu fällen.  Entweder man muss sich für eine von mehreren angenehmen Sachen entscheiden (wie z. B. ins Kino gehen, ein interessantes Buch lesen oder sich mit dem Freund treffen) oder für eine von mehreren unangenehmen Sachen (wie z. B. zum Zahnarzt wegen Zahnschmerzen gehen, Zahnschmerzen dulden oder eine Schmerztablette nehmen). Solche Entscheidungen fällt man oft intuitiv, sozusagen „aus dem Bauch heraus“. Man verlässt sich auf das eigene Gefühl. Bei den angenehmen Entscheidungen denkt man selten darüber nach, ob die Entscheidung richtig war, man hat die Folgen genossen, der Film war ja hochinteressant!

Etwas komplizierter schaut es bei den unangenehmen Entscheidungen aus, entscheidet man sich, die Zahnschmerzen zu dulden, werden sie wahrscheinlich im Laufe der nächsten Stunden stärker. Nimmt man eine Schmerztablette, vergehen sie für eine Weile und kommen meistens wieder zurück. Entscheidet man sich mehrmals für die Tablette, hat diese Entscheidung auf Dauer noch unangenehmere Folgen (z. B. die Entzündung einer Zahnwurzel breitet sich auf die nächste aus – die unangenehmen Folgen multiplizieren sich!). Eine vernünftige Entscheidung ist in solchen Fällen ratsamer.

Die dritte Gruppe von Entscheidungen fällt man selten, und wenn man sie getroffen hat, lebt man danach jahrelang mit deren Folgen (Beispiele dafür sind: ein Haus kaufen, jemanden heiraten, einen Beruf erlernen). Die Folgen können sowohl angenehm als auch unangenehm sein. Fällt man eine solche Entscheidung „aus dem Bauch“, läuft man Gefahr, unglücklich zu leben. Fällt man sie durch eine nüchterne Analyse, ist Unglück wieder die wahrscheinliche Folge. Um eine richtige Entscheidung zu treffen, ist es ratsam, eine emotionale und gleichzeitig vernünftige Entscheidung zu treffen.

Die Fortsetzung folgt mit dem nächsten Blog-Beitrag.

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