Reise nach Japan

Wir befinden uns im Shinkansen nach Osaka, nachdem wir eine ganze Nacht geflogen sind, zum ersten Mal in unseren Leben über Sibirien.
Der Flug war angenehm, obwohl ziemlich lang, ca 10 h.
Auf dem Narita-Flughafen haben wir Geld gewechselt und uns gut zurecht gefunden – wir haben die Zugtickets eingetauscht und den Zug nach Osaka über Tokyo gefunden.
Das Wetter in Japan ist warm, aber sehr feucht, obwohl ohne Regen. Es fällt auf, dass alles kleiner ist als bei uns in Deutschland: die Häuser, die Gärten, die Grundstücke mit dem Reisanbau, sogar die Straßen, als wäre alles der Menschenmenge und dem knappen Raum angepasst.
Was beabsichtigen wir in Japan zu tun?
In der Lehre der Individuellen Meditation geht man davon aus, dass eine hochentwickelte Kultur die Entwicklungsmuster in sich enthält, die auch jeder Fremde, wenn nicht verstehen, dann zumindest direkt, intuitiv aufnehmen und verinnerlichen kann.
Im letzten Stadium dieser Kultur sind nicht alle Entwicklungs- und Kreativitätsmuster enthalten, sondern nur diejenigen, die dieses Stadium benötigt. Da wir alle Kreativitätsmuster der japanischen Zivilisation erleben möchten, führt unsere Reise zur Quelle der japanischen Kultur. Dies ist Kyoto, wo die meisten Religiösen- und Kunst-Zentren sind. Um Kyoto zu erforschen, führt unser Weg zuerst zur Wiege Japans, Osaka, hier wurde im Shitennoji-Tempel, den der Prinz Shotoku Taishi bauen lies, der Buddhismus zur offiziellen Religion erklärt und die erste Japanische Verfassung geschrieben. Dies ist der Grund, dass Osaka als Japans Entstehungspunkt betrachtet wird.
Meine (JX) Annahme ist, dass die Kreativitätsmuster auf denen die japanische Kunst basiert auch die technischen Entwicklung ermöglicht haben.
Der Beweis dafür befindet sich in den Formen der japanischen Technik und im Design. Beide, sowohl die Technik als auch das Design finden zuerst im Geiste statt. Was diesen Geist ausmacht werden wir im Laufe unserer Reise versuchen zu beantworten. Wenn wir dem ZEN folgen würden, dann würden wir behaupten, dass Technik und Design nur Erscheinungsformen des Gleichen sind und dass sie sich auf Nirvana bzw. Nichts zurückführen lassen. Da wir Nirvana als Reinheit des Geistes und nicht als Shunyata betrachten, ergibt sich aus der geistigen Reinheit die Möglichkeit, wenn der Geist in Berührung mit äußeren Umständen kommt, dass er durch die Absicht etwas zu lösen eine besondere Lösung findet, die der geistigen Entwicklung der Person und der Kultur aus der er stammt entspricht. Deshalb führt uns die Reise nach Osaka, wo der Kulturclash zwischen dem alten und neuen Japan passierte.
Der Vertreter des alten Japan war Toyotomi Hideyoshi und der Vertreter des neuen Japan war Tokugawa Ieyasu. Hideyoshi verlor den Krieg gegen Ieyasu im 17. JH., danach zog die Hauptstadt von Osaka nach Edo (Tokyo),
Shogune haben ihren Sitz von Kyoto nach Edo verlegt, nachdem Ieyasu den Krieg gegen Hideyoshi gewonnen hat.
In Osaka steht die alte Burg in der damaligen Pracht, die ihr Hideyoshi gegeben hatte. Er hat aufwendige Befestigungsarbeiten durchgeführt, um sich von den Shogunen aus Edo zu verteidigen. Ieyasu gewann den Krieg nach nur drei Tagen und eroberte die Festung, die, nach unserer Meinung, ohne Verrat nicht so schnell zu erobern war. Die Festung wurde dabei nicht vernichtet.
Obwohl Edo zur Hauptstadt wurde, betrachten Historiker Osaka als Mutter des modernen Japans. In dieser Stadt die als Hafen das Tor zur Aussenwelt gilt, herrschten Kaufleute und Handwerker, sie waren vor allem für den wirtschaftlichen Fortschritt Japans zuständig. Vor allem als Mäzene vieler berühmter Künstler und Schriftsteller prägten sie die Zukunft Japans entscheidend. Bis zum zweiten Weltkrieg war Osaka wirtschaftliches Zentrum Japans und daher kommt das Sprichwort: dass der Yen in Osaka verdient wird, in Tokyo damit regiert wird und er in Kyoto auf hohem Niveau ausgegeben wird.
In Osaka gibt es über tausend Brücken und die Reisenden aus Europa nannten Osaka deshalb Venedig des Ostens.
Wir hoffen im Shitennoji-Tempel und der alten Burg die ihre Ursprünge im 4ten JH hatte, die Quellen der japanischen Kultur zu erkennen.

Ob es uns gelingen wird, schreiben wir Euch direkt aus Osaka.

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