Warum habe ich mein erstes Buch geschrieben?

Mein erstes Buch schrieb ich auf meinem ersten Computer im Jahr 1987. Das Buch bezog sich auf Entspannung und Meditation, mit dem Titel „Auf der eigenen Spur“ und dem Untertitel „Relaxation und Meditation“.
Damals war ich ein aktiver Vertreter von Entspannungsmethoden und hielt Seminare über autogenes Training. Nachdem ich 8 Jahre lang diese Seminare geleitet habe, beobachtete ich, was sich bei meinen Teilnehmern verändert hat und verglich sie mit anderen Menschen, die kein autogenes Training praktiziert haben.
Es stellte sich heraus, dass autogenes Training zwar den Teilnehmern kurzfristig gute Laune brachte, jedoch langfristig fingen sie an, sich selbst zu sabotieren und wichtige, nur unangenehme Verpflichtungen im Alltag zu vermeiden oder hinauszuzögern.
Gleich nachdem ich das Manuskript, vom Buch, zur Veröffentlichung abgegeben hatte, schlussfolgerte ich, dass autogenes Training ein schlechtes therapeutisches Mittel ist. Besonders die Aussage, dass autogenes Training allen Menschen zu empfehlen ist, fand ich sehr suspekt. Deshalb wollte ich an keiner Lesung meines Buches mehr teilnehmen.
Meine Überzeugung, dass Entspannungsmethoden sogar bei manchen psychischen Störungen schädlich sein könnten, verstärkte sich während meiner Fachausbildung am Albert-Ellis-Institut. Wo ich in Gesprächen mit meinen Kollegen erfuhr, dass autogenes Training nur ein Hilfsmittel bei emotionalen Aufregungen unterschiedlicher Herkunft ohne Bedenken angewandt werden könnte.
Andere Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie sind effizienter als das autogene Training. Daraus ergab sich für mich fast wie eine natürliche Folge die Frage, ob es besser wäre, sich nach einem „funktionellen“ geistigen Ausgangszustand zu sehnen, anstatt sich nur wohl und glücklich zu fühlen. 
Noch eine besondere Wirkung der Entspannungsmethoden fiel mir ein: Sollten sie tatsächlich das Hinauszögern bei Teilnehmern fördern, dann wird auch das Praktizieren des autogenen Trainings eines Tages aufhören und das ist genau in der Tat passiert. Meine Teilnehmer gaben nach einer Weile das Praktizieren des autogenen Trainings auf.

In Deutschland entwickelte ich dann die ATOSMETHODE und schrieb darüber ein Buch.

Über die Atosmethode werde ich in einem der zukünftigen Blog-Einträge schreiben.

Deshalb wollte ich an den Lesungen meines Buches nicht mehr teilnehmen. 

Milenko Vlajkov

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